Komponentenwechsel: Neuere WD Blue SN550 SSDs schreiben u.U. langsamer

// 12:18 Sa, 28. Aug 2021von

Western Digitals Ende 2019 erschienene M.2 SSD WD Blue SN550 ist auch aktuell noch eine schnellsten, preiswerten NVMe SSDs, erreicht sie doch eine sequentielle Lesegeschwindigkeit von 2.400 MB/s und eine Schreibgeschwindigkeit von 1.950 MB/s - bei einem Preis von rund 76 Euro (1 TB Version).


Allerdings scheint jetzt der Fall einzutreten, weshalb bei der Auswahl von SSDs immer geraten wird, die aktuellen technischen Daten der in Frage kommenden Modelle genau zu prüfen: einem chinesischen Tech-Site zufolge soll Western Digital in neuen Versionen das NAND Flash der per PCIe 3.0 x4 angeschlossenen SN550 ausgetauscht haben, was in einer in einigen Anwendungsfällen stark reduzierten Leistung resultiert.



So soll die Schreibgeschwindigkeit der neuen Version, nachdem der 12 GB SLC-Cache der WD Blue SN550 voll ist (was besonders bei dem Schreiben großer Dateien passiert) nur noch 390 MB/s betragen anstatt der 610 MB/s der Originalversion. Grund für die Änderung der Hardware ist vermutlich die aktuelle Chip-Knappheit.


WD Blue SN550 M.2 SSD
WD Blue SN550 M.2 SSD

Normalerweise besteht der Speicher aktueller SSDs aus viel langsamen NAND-Flash-Speicher sowie einem kleineren Zwischenspeicher aus schnellerem Flash-Speicher - nur wenn letzterer angesprochen wird, wird die maximale Schreibgeschwindigkeit erreicht. Die Größe dieses schnellen Zwischenspeichers variiert je nach SSD Modell und Hersteller zwischen einigen Gigabyte und über hundert Gigabyte. Solange bei der Arbeit mit einer SSD die zu schreibenden Daten die Größe des Cache-Speichers nicht übersteigen, merkt man als Anwender keine Verlangsamung der Schreibrate.



Gerade bei der Arbeit mit RAW/4K/6K/8K-Video aber werden oft riesige Dateien kopiert, welche die Größe des schnellen Caches weit überschreiten - hier wirkt sich also eine Verlangsamung der Schreibrate durch einen langsameren NAND Speicher schnell merkbar aus.



Etwas problematisch ist die Änderung bei WD vor allem, weil die Leistung deutlich verschlechtert, aber nicht transparent für die User gemacht wird, welche davon ausgehen, daß bei einer gleichbleibenden Benennung eines Modells unabhängig von der Version dieselbe Technik verwendet wird.


Samsung 970 Evo Plus M.2 SSD
Samsung 970 Evo Plus M.2 SSD

Ein - meist stiller - Wechsel von Hardwarekomponenten, oft zu Lasten der Leistung, ist auch von anderen großen SSD-Herstellern wie Kingston, Adata, Patriot und Crucial bekannt. Auch Samsung hat bei seinem Modell SSD 970 Evo Plus Komponenten gewechselt, allerdings ist in diesem Fall die Leistung in manchen Fällen höher als bisher, da die Schreibgeschwindigkeit des schnellen SLC-Caches von 1.8 GB/s auf 2,6 GB/s und seine Größe von 40 auf 115 GB erhöht wurde - einen Einbruch der Schreibgeschwindigkeit auf die Hälfte gibt es dann aber, wenn der Cache vollgelaufen ist. Allerdings hat Samsung die Änderung durch eine neue Verpackung deutlich kommuniziert.



Erfreulicherweise hat Western Digital schnell auf diese sich entwickelnde Story reagiert und einerseits bestätigt, daß der NAND-Flash der WD Blue SN550 ausgetauscht und die Firmware ab Juni 2021 aktualisiert wurde, zudem sollen sich die Änderungen auch im Datenblatt der neuen Version wiederfinden.


Zusätzlich verpflichtet sich Western Digital, künftig bei Änderung an einer bestehenden internen SSD eine neue Modellnummer zu verwenden, wenn die Spezifikationen grundlegend geändert werden.


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