Studie zum Fernsehkonsum: Qualität ist kein Faktor

// 11:05 So, 29. Nov 2015von

Sony bricht eine Lanze fürs TV und spendiert eine Medienstudie zum Thema "Warum wir fernsehen". Darin geht es vor allem um die verschiedenen Gründe, weshalb uns bewegte Bilder -- nicht nur aber vor allem im TV -- überhaupt so sehr in Bann ziehen, sozusagen als Denkanregung. Das Zuschauerverhalten ändert sich ja seit geraumer Zeit aufgrund der Konkurrenz durch andere Medienangebote -- welches die Stärken und Schwächen eines traditionellen oder künftigen Fernsehens sind oder sein können, lassen sich, so Sony, am besten aus den unterschiedlichen Motivationen und Bedürfnissen von Zuschauern ableiten.


Die Studie zeichnet einige recht klare Linien. Erstens wird immer noch wirklich viel ferngesehen -- gute drei Stunden am Tag läuft im durchschnittlichen (britischen) Heim der Fernseher, deutlich mehr bei älteren Generationen, weniger bei der Jugend. Er ist also immer noch ein Mittelpunkt im Haus, gleichzeitig aber auch einfach nur nebenbei oder im Hintergrund an.



Zweitens scheint oft die Tätigkeit des Fernsehens an sich wichtiger zu sein, als der spezifische Inhalt eines Programms, quasi als eine Art psychologisches oder soziales (Ersatz)bedürfnis. So schauen wir fern zum Zwecke der Ablenkung, als gesellschaftliches Ritual, aus Gewohnheit, um am gesellschaftlichen Diskurs teilzunehmen, um etwas (scheinbar) zu erleben, um dem Alltag zu entfliehen und nicht zuletzt auch weil sich ein gewisses Suchtverhalten einstellt. Letzteres läßt sich durch Video on demand Angebote besser befriedigen, doch die Studie sieht im Gegenzug den gemeinschaftsbildenden Charakter eines vor allem live übertragenen Fernsehens als Stärke. News, Sport, Wetter, Event oder z.T. auch Unterhaltung in Direktübertragung verbindet demnach noch immer die einzelnen Zuschauer zu einem virtuellen Publikum, und schafft so gefühlte Verbindungen, das Gefühl dabei zu sein und Gesprächsstoff.



Diese Erkenntnisse sind natürlich nicht neu, sondern aus vorhergehenden Branchenstudien zusammengetragen. Besonders große Anreize für Sender, ein hochqualitatives Programm zu konzipieren, lassen sich darin, wie wir finden, leider nicht entdecken -- die Glotze läuft entweder im Hintergrund oder aus Gewohnheit, oder aber der Eventcharakter steht im Mittelpunkt. Das erklärt einiges...



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