Pay-per-Foto statt Kamerakauf -- Relonch "Camera-as-a-service"

// 15:40 Di, 17. Jan 2017von

Aus dem Silicon Valley kommt mal wieder eine neue Business-Idee, welche angeblich die Consumer-Fotowelt revolutionieren soll. Und die lautet wie folgt: Man tauscht seine eigene Fotokamera gegen eine 471 291 genannte APS-C Kamera ein. Diese ist hauptsächlich mit einem Auslöseknopf und einer integrierten SIM ausgestattet (denn "Settings and modes are pointless if no one can figure them out"). Als Anwender wird einfach nur geknipst -- ein elektronischer Sucher wird einem immerhin gegönnt um dabei das Motiv zu treffen. Die aufgenommenen Fotos landen daraufhin nicht auf einer Speicherkarte, sondern als RAW-Dateien auf Servern in der Cloud, wo Software-Algorithmen sie analysieren. Einige Bilder werden von der Software auswählt und angepaßt, verschönert und gecroppt, woraufhin der "Fotograf" sie am nächsten Morgen als kleine Vorschaubilder in die Begleit-App zugeschickt bekommt. Möchte man eines in hoher Auflösung behalten, zahlt man pro Foto einen Dollar.


Auf etwas Entsprechendes warten wir bereits seit Jahren, nämlich seit wir als Aprilscherz über das (damals noch komplett fiktive) Vertriebskonzept Personal-License-Recording schrieben. Mit subventionierter Hardware pro gefilmte Minute zahlen war unsere Idee damals, welche hier also erstmals -- wenn auch nur für Fotos -- umgesetzt werden soll. Wobei Relonch zusätzlich noch jede Form von gestalterischer Kontrolle und Kreativität aus den Händen des Users nimmt.



Richten soll sich das Konzept an Hobbyfotografen, welche es nicht einmal mit Automatiken schaffen, ansehnliche Bilder zu produzieren, sondern nur jede Menge enttäuschender Schnappschüsse anhäufen, die sie sich eh nie wieder ansehen (daher auch die verknappende Auswahl). Relonch nennt sein Modell "Camera-as-a-service", scheint allerdings ebenfalls eher enttäuschende Resultate zu produzieren, wie zumindest ein Engadget-Reporter auf der CES im Eigenversuch feststellt. (Wer nicht zufrieden ist, soll übrigens die 291 jederzeit wieder gegen seine alte Kamera zurücktauschen können.)



Bis Relonch weltweit zur Verfügung gestellt wird, soll es noch etwas dauern -- 2018 wird angestrebt. Nachdem viele Gelegenheitsknipser schon heute neben dem Smartphone kein zweites Gerät mitschleppen möchten, würde uns wundern, wenn das Konzept in dieser Form Erfolg haben sollte, aber man weiß ja nie...


Manuelle Kontrolle war gestern
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