FLIF - verlustfreier, progressiver Codec

// 11:31 Mo, 5. Okt 2015von

Alle Jahre wieder tauchen neue Kompressionsverfahren auf die teilweise signifikante Verbesserungen gegenüber bestehenden Standards versprechen. Gerade bei verlustbehafteten Codecs gibt es hier mittlerweile eine Unmenge neuer Algorithmen, die jedoch gegen bestehende und weit verbreitete Standards einen schweren Stand haben. Denn selbst wenn Kompressionsverfahren wie Googles WebP oder Fabrice Bellards BPG höhere Kompressionsraten bei ähnlicher Qualität liefern, müssen diese erst einmal gegen den allgemeinen Standard anstinken und von jedem populären Browser weltweit verstanden werden.


Bei Lossless-Codecs (also Codecs, die ein Bild wirklich absolut verlustfrei speichern) sieht die Welt dagegen anders aus. Denn deren Einsatzgebiet ist nicht die größtmöglichste Anzeige-Kompatibilität, sondern die perfekte 1:1 Aufzeichnung und Archivierung, ohne auch nur ein Bit des Originals zu verlieren. Und in dieser Welt will FLIF (Free Lossless Image Format) nun mit gehörigen Vorteilen punkten.



So soll das neue Format Einzelbilder bzw. einzelne Filmframes durchschnittlich 35 Prozent kleiner als lossless JPEG2000 rechnen können. Dabei handelt es sich um eine sogenannte progressive Kompression. Nicht zu verwechseln mit der Sensor-Bildabtastung bedeutet progressive in diesem Zusammenhang, dass das Bild nicht komplett geladen sein muss, um schon bildschirmfüllend angezeigt zu werden. Vielmehr kommen mit dem weiteres Nachladen des Bildes immer feinere Details hinzu.






An diesem Punkt fängt es an für Filme(r) interessant zu werden. So könnte man mit diesem Codec sein Rohmaterial komprimiert, aber ohne visuelle Verluste speichern und hätte bei einer Vorschau in der Timeline immer gleich automatisch Zugriff auf einen niedrig-auflösenden Proxy.



In der Theorie spricht wenig dagegen, allerdings scheint in der Praxis das Decoding noch ziemlich zeitaufwändig zu sein, was FLIF für 4K-Echtzeit-Dekompression wahrscheinlich nicht sonderlich interessant macht. Interessant wäre allerdings ein progressiver Proxy-Ansatz in anderen Codecs, vielleicht sogar auf der GPU. Das könnte dann die Editing-Welt tiefgreifend verändern.



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