Die Hoffnungen des stagnierenden Home Entertainment Marktes für Audiogeräte ruhen auf Dolby Atmos, einer Portierung des neuen Kino Surroundsystems von Dolby mit bis zu 64 Soundkanälen fürs gehobene Heimkino. Denn ein neues, noch umfassenderes Soundsystem - die Töne kommen bei Atmos auch von oben und sollen so eine verbesserte Abbildung realer Raumklangbilder ermöglichen - bedeutet natürlich auch neues Equipment: neue A/V-Verstärker und neue Boxen.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Surroundsystemen arbeitet Dolby Atmos nicht Kanal- sondern Audioobjekt-basiert - d.h. dass nicht von vornherein beim Soundmischen entschieden werden muss, auf welche Kanäle die verschiedenen Sounds aufgeteilt werden, sondern es werden Objekte bestimmt, die Töne aussenden und die im Raum platziert sind bzw sich in diesem bewegen. Dolby verspricht Filmproduzenten so ein stark vereinfachtes arbeiten: statt verschiedener angepasster Mixe muss nur noch ein Master-Mix für alle möglichen Kanalkonfigurationen erstellt werden.
Je nach vorhandenem Lautsprechersetup - seien es 7.1.4 oder 62.2 einzelne Soundmonitore - mischt der Soundprozessor dann die Audioobjekte und verteilt sie so auf die entsprechenden Lautsprecher, dass ihr Klang genau von der intendierten Stelle im Raum zu kommen scheint. So können Audio-Quellen vom Editor dann frei im 3-D Raum platziert werden - der Raumsound wird dann abhängig vom tatsächlichen jeweiligen Lautsprecher-Setup vom Soundprozessor umgesetzt.
Ein 7.1.4-Setup fürs Heimkino z.B. entspricht einer traditionellen 7.1 Verteilung der Lautsprecher (Links/Rechts X Vorne/Seite/Hinten + Center ) plus 4 an der Decke - 5.1.2 ist eine entsprechende Ergänzung um 2 Deckenlautsprecher - parallel dazu funktionieren die weiteren von Dolby definierten Home-Setups 5.1.4, 7.1.2 und 9.1.2. Da Dolby Atmos im Heimkino über eine Erweiterung der etablierten Formate Dolby TrueHD und Dolby Digital Plus kodiert werden kann, ist eine Übertragung der zusätzlichen Sounddaten per Bluray Disc oder Streaming Audio kein Problem.
