Steht man am Anfang eines neuen, technologischen Entwicklungsschrittes, muten die verfügbaren Lösungen oft noch recht unbequem und behelfsmäßg an. So auch beim nächsten großen Ding VR-Video, wo händeringend nach mehr Möglichkeiten gesucht wird, Surround-Content für die neuen Sichtgeräte à la Oculus Rift produzieren zu können. Auch was Google nun dazu auf seiner I/O Konferenz ankündigte, wirkt wie eine echte Übergangslösung, denn verwendet werden in einem VR-Kamera-Rig, das Teil eines ganzen VR-Systems namens Jump ist, nicht minder als 16 GoPros. Was vor allem den Actioncam-Hersteller freuen dürfte, denn wie könnte man seinen Absatz besser ankurbeln als mit solchen Setups? Ein VR-Rig für "nur" sechs Heros erscheint ja demnächst auch von GoPro selbst.
Doch zurück zu Jump: Die 16 Hero4-Kameras stecken hochkant in einem Ringgehäuse -- der Weitwinkel wird also genutzt, um vertikal möglichst viel ins Bild zu bekommen -- und werden von außen synchron angesprochen. Jede nimmt also einen Streifen der Umgebung auf, die nachträglich von einem Assembler unter Einsatz erheblicher Computerpower zu einem 360° Panoramavideo kombiniert werden können. Und zwar einem stereoskopischen solchen, dank der leicht verstetzen Kameraperspektiven.
Laut Forbes ist das Rig eine gemeinschaftliche Entwicklung von Google und GoPro -- letztere wurden anscheinend mit ins Boot geholt, um mit der Kamersteuerung auszuhelfen. Angeblich will Google die Baupläne des Rigs veröffentlichen (wie schon beim Cardboard-Viewer, der aus einem Smartphone eine Low-Budget VR-Brille macht), damit auch andere Hersteller ähnliche Lösungen (auch mit anderen Kameras) anbieten können.
Das ca. 3 Kg schwere Jump Rig wird wie es scheint nicht verkauft, sondern soll zunächst ab Sommer an allen sechs YouTube-Spaces für "Creators" zur Verfügung stehen; 360° Surround-Videos können seit einiger Zeit auch auf YouTube hochgeladen und angesehen werden, allerdings noch nicht in 3D.